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Opferfest:
Am darauffolgenden Tag, dem Opferfest wird dann ein Tier geschlachtet und mit diesem Opfer an Ibrahim (Abraham) erinnert, der im Koran als erster "Gottergebener", auf arabisch "Muslim", bezeichnet wird. Die Abrahamserzählung der Hebräischen Bibel findet sich mit leichten Abwandlungen auch im Koran. Ibrahim wird hier aufgefordert seinen Sohn zu opfern, und der kommt dem auch gehorsam nach, worauf Gott mit einem Engel eingreift und anstelle des Sohnes (Isaak in der Hebräischen Bibel, Ismail nach islamischer Tradition) einen Schafbock als Opfer anbietet.
"Da verkündeten WIR ihm [Ibrahim] einen langmütigen Knaben. Als dieser das Alter erreicht hatte, dass er mit ihm laufen konnte, sagte er: »Mein lieber Sohn, ich sehe im Schlaf, dass ich dich schlachte. Schau jetzt, was du meinst.« Er sagte:»O mein Vater, tu, was dir befohlen wird. Du wirst finden, so Gott will, dass ich zu den Standhaften gehöre.« Als sie sich beide ergeben gezeigt hatten und er ihn auf die Stirn niedergeworfen hatte, da riefen WIR ihm zu:»O Ibrahim, du hast das Traumgesicht wahr gemacht.« So vergelten wir den Rechtschaffenen. Das ist eine offenkundige Prüfung. Und wir lösten ihn mit einem großen Schlachtopfer aus." (Sura As-Saffat 37, 101-109)
Zur Deutung des Opferfests
Die religiösen Ursprünge dieses Festes gehen auf das sowohl in der Bibel als auch im Koran erwähnte abrahamitische Opfer zurück. In der Person des Patriarchen begegnen sich alle drei Offenbarungsreligionen: Judentum, Christentum und Islam.
Ibrahim oder Abraham war nach dem Koran ein hanif, d. h. ein reiner Monotheist. In der islamischen Tradition wird ihm daher ein Ehrenplatz eingeräumt. Das zentrale Ereignis im Islam ist die Offenbarung. In ihr — nicht in der Person des Religionsverkünders — begegnen sich Gott und Mensch.
Ibrahim (as) war ein besonders verdienstvoller Offenbarungsträger, da er auf Geheiß Gottes einer inhumanen und archaischen Tradition ein Ende setzt. Er hat den Götzendienst bezwungen, den Glauben an einen Gott wiederhergestellt und dem bis damals noch vorkommenden Menschenopfer eine klare Absage erteilt.
Zwar hat er — wie alle anderen Propheten vor und nach ihm — gelehrt, dass die Hingabe an Gott auch eine hohe Opferbereitschaft erfordere, doch bedürfe diese nicht des Blutvergießens unter den Menschen. Statt dessen sei etwas vom persönlichen Hab und Gut und von der eigenen Bequemlichkeit zu opfern. Auch das Selbstopfer sei noch tragbar. Unter keinen Umständen gebe es aber eine Sühne durch die Opferung eines Anderen stellvertretend für sich selbst. Diese Lehre stellt einen gewaltigen Umbruch der althergebrachten Denkweisen dar.
Durch die Verehrung Ibrahims sehen sich Juden, Christen und Muslime in einem geistigen Bund vereint. Deshalb hat das Opferfest der Muslime auch eine gewisse ökumenische Dimension. Seine völkerverbindende Rolle steht außer Zweifel: In Mekka finden beim Hadsch in jedem Jahr viele Rassen und Nationen zusammen.
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> Wenn irgendeine/r der/die auf den Bildern zu sehen ist, was dagegen hat, dass ich die Bilder veröffentlicht habe, dann sagt es mir bitte bescheid. Es wird sofort gelöscht! < |
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